Warum ist es so schwer, sich zu ändern?
Nr. 50 - Feb./Mär. 2020Warum ist es so schwer, sich zu ändern?
Gewohnheiten, Ängste, Orientierungslosigkeit: Vielfältig sind die Gründe dafür, warum wir im Alten verharren, selbst wenn es mit Leid verbunden ist. Das folgende Dossier zeigt drei Wege in eine neue Existenz auf.
Tod aus Verzweiflung
Alkohol, Drogen, Selbstmord: In den USA schießt die Zahl der Todesfälle in die Höhe, während die Wirtschaft immer weiter wächst. Unser Reporter Jack Fereday versucht, dieses Paradox mit der Soziologie von Émile Durkheim zu ergründen.
„Wir sind zu Managern unserer Einsamkeit geworden“
Gemeinhin sind wir versucht, die dunkle Seite des Lebens auszublenden. Simon Critchley sieht genau hin. Beleuchtet Tod, Selbstzerstörung, Selbsthass in Zeiten von Instagram – und erklärt die Melancholie zum Anfang allen Denkens. Wir trafen ihn in New York.
Der Antifragile
Der Umgang mit Unwägbarkeit ist sein Leben: Der Skater Oliver Percovich begeisterte Kinder in Krisengebieten für seine Leidenschaft – und machte einen Beruf daraus. Begegnung mit einem, der verfallene Städte in eine Halfpipe verwandelt.
Freud und die Kultur
Vor 90 Jahren gelangte Sigmund Freud, der Übervater der Psychoanalyse zu einer Diagnose, die bis heute aufhorchen lässt: Unsere Kultur gründet auf archaischen Urtrieben, die jederzeit die Überhand gewinnen können. Es droht eine Katastrophe, gegen die keine Vernunft ankommt.
Inhalt
Intro /
- Editorial
- Beitragende
- Inhalt
Arena /
- Denkanstöße
- Einwurf
Globale Merdokratie / Lob der Kopie / Bürger auf Zeit - Sinnbild
- Reportage
Tod aus Verzweiflung
Bericht aus den Epizentren der amerikanischen Opiumkrise von Jack Fereday - Fundstück
Stoa for Future
Seneca: „Vom glücklichen Leben“ - Pro & Contra
Ist Pazifismus naiv?
Jörg Barberowski versus Olaf L. Müller - Dorn denkt
Feuer der Vernichtung
Kolumne von Thea Dorn
Leben /
- Weltbeziehungen
Die eigene Beerdigung proben? / Heiliger Schuh / Kobra-Effekt - Der Antifragile
Im Porträt: Der Skater
Oliver Percovich
Von Florian Werner - Lösungswege
Warum singen wir? - „Wir sind zu Managern unserer
Einsamkeit geworden“
Gespräch mit Simon Critchley - Unter uns
Die Sache mit der Sprachnachricht
Kolumne von Wolfram Eilenberger
Dossier / Warum ist es so schwer, sich zu ändern?
- Abweichung wagen
Von Svenja Flaßpöhler - Die Macht der Gewohnheit
Essay von Michel Eltchaninoff - Akrobaten der Askese
Abdruck aus „Du mußt dein
Leben ändern“ von Peter Sloterdijk - Meine Enge
Fünf Menschen erzählen von
schwierigen Veränderungen
Kommentiert von Alice Lagaay - Wie sich selbst treu sein?
Interview mit Pierre Zaoui
Klassiker /
- Freud und die Kultur
Essay von Marianna Lieder - Übersicht
Was ist Existenzialismus? - Zum Mitnehmen
Rousseaus volonté générale - Menschliches, Allzumenschliches
Comic von
Catherine Meurisse
Bücher /
- Kurz und bündig
Kolumne von Jutta Person - Buch des Monats
Parag Khanna: „Unsere asiatische Zukunft“ - Der Dichter-Denker
250 Jahre Hölderlin - Scobel.mag
Kolumne von Gert Scobel
Finale /
- Ästhetische Erfahrung
Musik: „The Center Won't Hold“ von Sleater-Kinney / Kino: „Little Joe“ / Ausstellung: Trauer - Agenda
- Spiel
- Leserpost / Impressum
- Phil.Kids
Arena
Lob der Kopie
Nach monatelangen Ermittlungen verzeichnet die SOKO "Epaulette" eine erste Spur zu den Tätern, die im Zuge eines spektakulären Kunstraubs Juwelen aus dem Dresdner Grünen Gewölbe gestohlen hatten. Der aufwendige Versuch die barocken Schmuckstücke wiederzufinden, scheint nachvollziehbar: Schließlich sind diese nicht nur von unschätzbarem Materialwert, sondern auch Teil der kulturellen Identität des Landes. Doch ein Blick aufs asiatische Denken wirft die Frage auf: Warum nicht einfach Kopien erstellen?

Tod aus Verzweiflung
Alkohol, Drogen, Selbstmord: In den USA schießt die Zahl der Todesfälle in die Höhe, während die Wirtschaft immer weiter wächst. Unser Reporter versucht, dieses Paradox mit der Soziologie von Émile Durkheim zu ergründen.

Stoa for Future
Verlieren Umweltaktivisten ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie sich hin und wieder umweltschädlich verhalten? Schon Seneca wusste, dass man kein Engel sein muss, um Gutes zu tun.
Ist Pazifismus naiv?
Deutschland muss aufrüsten und Europa militärische Stärke beweisen: So fordern viele mit Blick auf die Ukraine-Krise. Aber stimmt das? Hier ein Pro & Contra zwischen Jörg Baberowski und Olaf L. Müller aus unserem Archiv.

Feuer der Vernichtung
77 Prozent der Hasskommentare im Netz stammen aus dem rechtsextremen Spektrum, nur 9 Prozent aus dem linksextremen Lager, so eine BKA-Studie. Wie sind die Zahlen zu deuten?
Leben
Heiliger Schuh
Über Wasser gehen: mit dem „Jesus Shoe“ des New Yorker Design-Labels MSCHF wird es möglich.
Oliver Percovich: Der Antifragile
Der Umgang mit Unwägbarkeit ist sein Leben: Der Skater Oliver Percovich begeisterte Kinder in Krisengebieten für seine Leidenschaft – und machte einen Beruf daraus. Begegnung mit einem, der verfallene Städte in eine Halfpipe verwandelt.

Warum singen wir?
Ob unter der Dusche, unter freiem Himmel oder bald wieder in der Karaoke-Bar und im Chor: Zu singen ist offenbar ein tiefes menschliches Bedürfnis. Aber warum genau? Drei Positionen.

Simon Critchley: „Wir sind zu Managern unserer Einsamkeit geworden“
Gemeinhin sind wir versucht, die dunkle Seite des Lebens auszublenden. Simon Critchley sieht genau hin. Beleuchtet Tod, Selbstzerstörung, Selbsthass in Zeiten von Instagram – und erklärt die Melancholie zum Anfang allen Denkens.

Unter uns: Die Sache mit der Sprachnachricht
Folge 3: Menschen, die ihr Handy vor dem Mund balancieren, begegnen uns immer häufiger. Unser Kolumnist ist skeptisch.
Dossier
Warum ist es so schwer, sich zu ändern?
veröffentlicht amGewohnheiten, Ängste, Orientierungslosigkeit: Vielfältig sind die Gründe dafür, warum wir im Alten verharren, selbst wenn es mit Leid verbunden ist. Das folgende Dossier zeigt drei Wege in eine neue Existenz auf.

Die Macht der Gewohnheit
Wie entkommen wir der Routine, dieser Abfolge von mechanischen Akten, die unmerklich zu einer Abstumpfung unserer Existenz führt? Indem wir sie durch etwas ganz Ähnliches ersetzen, das jedoch viel bereichernder ist: die Übung.

Kann Tee das Leben ändern, Herr Peters?
Seit zwölf Jahren übt und praktiziert der Schriftsteller Christoph Peters die japanische Teezeremonie. Die aus dem Zen stammende Praxis habe seinem Leben eine fundamental neue Richtung gegeben, so der Berliner Autor.

Akrobaten der Askese
Was wir Ethik nennen, ist seit jeher ein geistiges Trainingslager. Schon in ihren Anfängen gab die Philosophie deshalb die Losung aus: „Du musst dein Leben ändern!“ Ein Auszug aus Peter Sloterdijks gleichnamigem Buch.

Meine Enge
Was tun, wenn Ängste und Lebensumstände erdrücken und kein Ausweg in Sicht zu sein scheint? Fünf Menschen erzählen. Kommentiert von Alice Lagaay.

Pierre Zaoui: „Man muss seinem Begehren treu sein“
Geglückte Veränderung hieß für den niederländischen Denker Baruch de Spinoza (1632–1677) nicht, sich neu zu erfinden. Ganz im Gegenteil forderte er dazu auf, „in seinem Sein zu beharren“. Der Spinoza-Experte Pierre Zaoui erklärt, was damit gemeint ist.

Klassiker
Freud und die Kultur
Auf Sigmund Freuds Couch nahmen nicht nur neurotische Individuen, sondern gleich die gesamte Zivilisation Platz. Vor 90 Jahren gelangte der Übervater der Psychoanalyse zu einer Diagnose, die bis heute aufhorchen lässt: Unsere Kultur gründet auf archaischen Urtrieben, die jederzeit die Überhand gewinnen können. Es droht eine Katastrophe, gegen die keine Vernunft ankommt.

Bücher
Die Zukunft liegt im Osten
Der Globalisierungsexperte und Politologe Parag Khanna ruft das „asiatische Jahrhundert“ aus.