Warum machen wir nicht mehr aus unserer Freiheit?
Nr. 41 - Aug./Sep. 2018
Dossier: Warum machen wir nicht mehr aus unserer Freiheit?
Wir sind so frei wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Und doch fühlen wir uns oft gefangen, erdrückt von Anforderungen, getrieben durch inneren Leistungszwang. Was wäre das für ein Dasein, könnten wir es auskosten. Den Augenblick genießen, anstatt ihn zu verpassen. Aus schalen Routinen ausbrechen, weniger arbeiten, Neues wagen – im Zweifelsfall auch gegen gesellschaftlichen Widerstand. Mehr Muße, mehr Lebendigkeit, mehr Spontaneität: Warum packen wir Kairos nicht beim Schopfe, wagen den entscheidenden Schritt? Sind wir zu feige? Zu vernünftig? Zu faul?
Mit Impulsen von: Richard David Precht, Christoph Butterwegge, Nina Verheyen, Robert Pfaller, Nils Markwardt und Claus Dierksmeier.
„Der Klassenkampf ist kein Spaziergang“
Er gilt als einer der bedeutendsten Denker der Gegenwart. Für sein politisches Engagement verbrachte der Kommunist mehrere Jahre in Haft. Nach wie vor versucht Antonio Negri die marxschen Begriffe ins 21. Jahrhundert zu übersetzen – und träumt neuerdings von einer Welt der Unternehmer.
„Souveränität ist eine Fiktion“
Das Pochen der CSU auf ein Recht auf Zurückweisung ist nur ein Beispiel einer sich weltweit verschärfenden Abschottungspolitik. Wendy Brown, eine der einflussreichsten Intellektuellen der USA, über die letzten Zuckungen nationaler Souveränität und die menschliche Sehnsucht nach Einhegung.
Wille und Wahn
Martin Lindheimer wurde gegen seinen Willen in der Psychiatrie festgehalten. Zu Unrecht, wie er selbst heute sagt. Allein in Deutschland gibt es jährlich 120 000 Zwangseinweisungen: Wo endet unsere Autonomie? Ist eine Psychiatrie ohne Zwang möglich? Fragen, denen Philipp Hübl in diesem Grenzgang nachgeht.
Die große Gereiztheit
Hasskommentare, Tabubrüche, politischer Extremismus: Die tiefe Krise der Demokratie spiegelt sich in der gegenwärtigen Diskurskultur. Oder ist die Ausweitung der Kampfzone ein gutes Zeichen? Der Medientheoretiker Bernhard Pörksen diskutiert mit der Philosophin Marie-Luisa Frick.
Charles Darwin und die menschliche Natur
Die klassische Naturgeschichte wies dem Menschen einen Ausnahmestatus zu. Durch die Entdeckungen Charles Darwins war diese Sicht passé. Der britische Forscher erkannte in den Arten das Ergebnis eines langen Evolutionsprozesses, in dessen Verlauf die am besten Angepassten triumphieren.
Inhalt
Intro /
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist /
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen
Forschung: Sind Kunsthirne Rechtssubjekte? / Fünf-Sterne-Bewegung: Was interessiert die Partei an Rousseau? - Hübls Aufklärung
Diesmal: Logik der Lebenslüge - Erzählende Zahlen
Die Kolumne von Sven Ortoli - Analyse
„Souveränität ist eine Fiktion“:
Wendy Brown über westliche
Abschottungspolitik
Horizonte /
- Grenzgang
Wille und Wahn
Von Philipp Hübl - Gespräch
Die große Gereiztheit
Marie-Luisa Frick und
Bernhard Pörksen über
zivilisiertes Streiten
Dossier / Warum machen wir nicht mehr aus unserer Freiheit?
- Helden des Nicht-Tuns
Von Nils Markwardt - Sind wir zu feige?
Rand versus Horkheimer - Mein Traum. Kommentiert
von Robert Pfaller - Sind wir zu vernünftig?
Bataille versus Kant - Wider die Gehorsamkeit
Gespräch mit Nina Verheyen - Sind wir zu faul?
Hegel versus Lafargue - Muße als Möglichkeit
Mit Richard David Precht und
Christop Butterwegge - Mehr Freiheit? Bessere Freiheit!
Von Claus Dierksmeier
Ideen /
- Das Gespräch
Antonio Negri: „Der Klassenkampf ist kein Spaziergang“ - Werkzeugkasten
Lösungswege / Das Ding
an sich / Die Kunst,
recht zu behalten - Der Klassiker
Darwin und die menschliche Natur
+ Sammelbeilage
Bücher /
- Buch des Monats
Wenn das Kapital erzählt - Thema:
Das gelikte Leben - Scobel.Mag
- Kolumne:
Das philosophische Kinderbuch - Urlaubsempfehlungen
aus der Redaktion
Finale /
- Agenda
- Comic
Catherine Meurisse: Menschliches,
Allzumenschliches - Lebenszeichen
Von Tieren lernen:
Der Krake - Spiel / Impressum
- Sokrates fragt
Helene Hegemann