Kann uns die Liebe retten?
Nr. 34 - Jun./Jul. 2017
Dossier: Kann uns die Liebe retten?
Die Liebe ist das vielleicht stärkste Gefühl, das der Mensch kennt: magisch, mitreißend, buchstäblich unbeschreiblich. In einer Welt, die von einer Krise in die nächste taumelt, scheint sie jedoch immer schwerer zu finden. Nicht zuletzt, weil sie auf Datingportalen zunehmend als kalkulierte wie austauschbare Ware erscheint. Dabei könnte es aber gerade die Liebe sein – ob als romantisches Glück oder freundschaftliche Tiefe –, die uns vor dem rettet, was uns derzeit am meisten bedroht: Vereinzelung, Effizienzdenken, Identitätswahn. Doch wie müsste diese Liebe aussehen? Bedarf sie womöglich einer Neuerfindung? Öffnet sie uns die Welt, oder ist sie eine Flucht vor ihr? Kann sie gar ein politisches Konzept sein? Mit Beiträgen unter anderem von Alain Badiou, Silvia Bovenschen, Alexander García Düttmann, Wilhelm Schmid und Margarete Stokowski
Der Kampf um den stillen Ort
Jeden Morgen entleeren eine halbe Milliarde Inder ihren Darm im Freien, was große gesundheitliche und gesellschaftliche Probleme mit sich bringt. Um dem abzuhelfen, möchte der Premierminister ein „sauberes Indien“ und bis zum Jahr 2019 alle Haushalte mit Toiletten ausstatten.
Wie verhindern wir die Tyrannei?
Der Totalitarismus zeichnet sich durch die Zerstörung staatlicher Strukturen aus. Genau darin besteht auch die Bedrohung, die von den neuen rechtspopulistischen Bewegungen ausgeht. Timothy Snyder warnt vor einem neuen Faschismus – und gibt Hinweise zum Widerstand.
Alexander Kluge: „Der Mensch ist ein Fluchttier“
Er ist die Trümmerfrau der Philosophie. Auf den Kriegsschauplätzen des 20. Jahrhunderts erforscht Alexander Kluge die Bedingungen, aus denen blitzartig Frieden entstehen kann. Im Gespräch erklärt der Öffentlichkeitsmacher, woher sein Vertrauen in den Menschen kommt.
Lévi-Strauss und die Barbarei
Gewöhnlich assoziiert man den Begriff „Barbarei“ mit plündernden Horden in der europäischen Antike oder mit den Nazis. Gegenwärtig dringt er erneut in den öffentlichen Diskurs ein: Islamistische Terroristen werden als „Barbaren“ bezeichnet. Was hätte Lévi-Strauss heute gesagt?
Inhalt
Intro
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen Deutschlands Leitkultur in der Krise / Zukunft des Menschen / documenta 14
- Pro & Contra Grenzen abschaffen? Andreas Cassee streitet mit Julian Nida-Rümelin
- Erzählende Zahlen Die Kolumne von Sven Ortoli
Horizonte
- Reportage Indiens Kampf um den stillen Ort Von Jack Fereday
- Gespräch „Wie verhindern wir die Tyrannei?“ Mit Timothy Snyder
Dossier: Kann uns die Liebe retten?
- Was heißt hier Liebe? Von Nils Markwardt
- „Ein Ereignis, das uns einen ersten Sinn schenkt“ Gespräch mit Alain Badiou
- „Das Dämonische hat mich getroffen“ Die Liebe Heidegger/Arendt Von Wolfram Eilenberger
- Erkenne deine Liebe Wilhelm Schmid kommentiert fünf Bekenntnisse
- Risiken und Nebenwirkungen Von Margarete Stokowski
- Was macht die Größe der Liebe aus? Silvia Bovenschen und Alexander García Düttmann im Gespräch
Ideen
- Das Gespräch Alexander Kluge: „Der Mensch ist ein Fluchttier“
- Werkzeugkasten Lösungswege / Gedanken von anderswo / Die Kunst, recht zu behalten
- Der Klassiker Lévi-Strauss und die Barbarei + Sammelbeilage: „Rasse und Gesellschaft“ (Auszüge)
Bücher
- Buch des Monats „Homo Deus“ Rezensiert von Manuela Lenzen
- Thema Rettet das Zwitschern: Faszinosum Vogelwelt
- Scobel.Mag
- Die Philosophie-Magazin-Bestenliste
Finale
- Agenda
- Comic
- Spiele
- Lebenszeichen Von Tieren lernen: Die Ameise / Das Gare ist das Wahre/ Impressum
- Sokrates fragt Käptn Peng
Aus dem Inhalt
Dialog zwischen Silvia Bovenschen und Alexander García Düttmann: Was macht die große Liebe aus?
Für die Schriftstellerin Silvia Bovenschen ist die Liebe nichts weniger als ein Aufstand gegen das Elend der Kreatur. Der Philosoph Alexander García Düttmann sieht die Liebe voller abgründiger Paradoxien. Zwei Freunde im Gespräch über ein unerhörtes Gefühl.

Risiken und Nebenwirkungen der Liebe
Als Paar zu verschmelzen bedeutet meist, dass die Frau die Fleißarbeit macht. Doch Liebe kann auch an den eigenen Bedürfnissen festhalten. Ins Politische gewendet heißt das nichts anderes als: Solidarität.